Mag das Einlesen auch etwas holprig sein, so nimmt das Buch schnell Fahrt auf!
Redaktioneller Hinweis: Das Buch wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.
Buchbeschreibung:
Sind Bäume mehr als bloße Rohstofflieferanten? Sind es lebendige Wesen mit hochspezialisierten Aufgaben, Lebewesen mit sozialen Strukturen gar? Pflanzen, die über unterirdische Netzwerke miteinander kommunizieren? Erkennen sie ggf. Nachbarn, haben Erinnerungen und einen Sinn für Zukunft?
Die Forschungen der Autorin führten zu neuen Erkenntnissen, wobei sie im Buch auch von persönlichen Erlebnissen berichtet.
Meine Meinung:
Mein erster (eher falscher) Eindruck war, das dies Buch, bzw. die Einleitung eher esoterisch angehaucht sei, tatsächlich bietet die Einleitung insgesamt eine gute und sachliche Übersicht über das Gesamtthema. Der Einstieg in das erste Kapitel eines Buches ist ja manchmal etwas holprig und auch hier braucht es einen kleinen Eingewöhnungseffekt, da eher Sprünge von der 20 jährigen zu den Erfahrungen oder Erinnerungen an die 12 jährige eingebracht sind, ehe es wieder im Hier und Jetzt weitergeht. Die Familienfotos zwischendurch spannen den Bogen bis hin zu dem alten Handwerk des Bäumefällens und sind als Bereicherung zu sehen, sodass der Lesende sich alsbald gewöhnt, auch wenn die Sprünge sogar bis hin zur 5 jährigen und wieder zurück zur 20 Jahre alten Angestellten gehen. Die Hinweise zu ihrer Mama und ihrem Großvater, eingebettet in das aktuelle Erleben bis hin zu Ausführungen über Pilze im Waldesboden zeugen davon, dass Wald viel mehr ist, als Baumstamm am Baumstamm. Der Leser erfährt, warum die Haut von Pilzen rissig werden kann, der Lesende erfährt, was es damit auf sich hat Wald zu roden und neu anzupflanzen und kann durchaus das Innerliche aufbegehren einer jungen Angestellten nachvollziehen, die sich noch nicht traut ihre Meinung durchzusetzen. So verschmilzt der Weg der Autorin mit Erlebnissen aus ihrer Vergangenheit bis hin zur Gegenwart und zeigt, wiederum eingebettet in den Gesamtkontext, die Schönheit der Natur.
Hervorzuheben ist, wie ehrlich die Autorin auch über sich selbst schreibt (Zitat: *Halb ohnmächtig vor Angst*), sie berichtet in bildhafter Sprache (Zitat: *Felsentannen gebeugt unter Panzern aus Schnee*) und sie erzählt von Personen, ihrem Schicksal und ihren Erkenntnissen, Forschungen und Experimenten.
Zum Ende schließt sie mit dem Kapitel den Stab weiterzugeben. An den Leser, so könnte man meinen, auch wenn sie ihre Tochter meint.
Zur Autorin:
Die Professorin für Forstökologie Suzanne Simard gilt als führende Expertin auf dem Gebiet nicht-menschlicher Kommunikation und Intelligenz.
Hintergrund meiner Einschätzung:
5 – Es ist lehrreich und unterhaltsam. Man kann es einfach konsumieren. Man kann drüber nachdenken. Man sollte vielleicht einmal wieder in den Wald gehen und wird den (nach Lektüre) mit anderen Augen betrachten.
Fazit:
Am Anfang, das gebe ich zu, war ich ob der Sprünge skeptisch, aber wer sich auf das Abenteuer einlässt, erfährt Wertvolles.
Rezension von Stefan Wichmann: Vom Titel: Die Weisheit der Wälder
Autor: Simard S.
Verlag: Verlagsgruppe Random House
Auflage: 1
Veröffentlichung:
Sprache: Deutsch
ISBN-13:978-3-641-24277-0
Zu mir:
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