Werbung – Rezension zum Buch Generation Smartphone in der Pubertät – Band II: Stolpersteine

Ein Buch, das bereichert und das zum Nachdenken zwingt, ich zitiere: »Ihr Schweigen war viel zu leise«.

Redaktioneller Hinweis: Das Buch wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.

Cover:
Das Cover ist gewohnt schlicht und trotzdem aussagekräftig. Der Untertitel spielt wohl auf die noch heute gängige Methode an in Afrika, Kinder innerhalb der Dorfgemeinschaft gemeinsam zu erziehen: Alle kümmern sich. In Deutschland erziehen wir modern!

Buchbeschreibung:
Im zweiten Erfahrungsbericht zum Thema »Generation Smartphone in der Pubertät« berichtet die Autorin von den Auswirkungen des Kontaktabbruchs, beleuchtet Hintergründe und erläutert Auswirkungen, während der erste Band die Vorgeschichte und das Erziehungsverhalten im Fokus hatte.

Meine Meinung:
Auch »Stolpersteine« ist aus der Sicht der Mutter geschrieben, mit Zitaten und Mitteilungen versehen, die helfen, die Gesamtsituation zu betrachten. Das erste Buch ist nicht zwingend zu lesen um mitzuerleben und um mit zu überlegen. Doch zeigt Band I die Vorgeschichte, Band II hat zum Ziel aufzuklären und zeigt die Auswirkungen der Situation miterlebbar auf.
Wer den ersten Band kennt, weiß, dass dies weder ein beifallheischender Text noch eine allzu einseitige Darstellung der Geschehnisse aus Sicht einer betroffenen Mutter ist. Vielmehr gibt die Autorin Informationen aus ihrem Erleben preis und belegt diese mit Screenshots. Sie analysiert und wertet, wobei sie zu objektiver Betrachtung neigt.
Der Leser erhält Informationen zu Korrespondenz, mit Fachhinweisen untermauerte Fakten rund um das Erlebte, wobei die Autorin auch Begriffe erklärt oder z.B. zum Thema Symbiose auf hilfreiche weiterführende Informationen verweist. Die Autorin gewährt somit einen weiteren Blick in ihr Leben, in ihren Kampf um ihre Tochter und Sie berichtet von Zeitabschnitten, in der ihr einfach Kraft fehlte und sie sich abgrenzen musste.
Durch den Bericht und die offene Erzählweise hat der Lesende die Möglichkeit sich in die Position der Mutter hineinzudenken und ggf. in die der Tochter.
An einer Stelle stellt sie zur Einschätzung von »Fake News« durch Jugendliche eine Behauptung auf, ohne diese jedoch weiter auszuführen, was ich schade fand. Hilfreich ihre Beleuchtung zum Thema, inwieweit ein Internetbeitrag an einen Betroffenen ohne vorherige eigene umfangreiche Wahrheitsprüfung übermittelt werden sollte. Es wird hierzu sicherlich zwei Meinungen geben, aber darum sollte es meiner Meinung nach immer gehen: Auf den Umgang hinzuweisen, aufzuklären und zum Nachdenken anzuregen.
Die Autorin spart nicht an Eigenkritik wobei sie Schwierigkeiten mit Schule, Betreuung und Jugendamt darstellt, da die Institutionen natürlich an ihre Schweigepflicht gegenüber der Tochter gebunden sind und keine Informationen ohne Einwilligung herausgeben dürfen, selbst wenn dies der Mutter oder der Gesamtsituation helfen würde.

Zur Autorin:
Die Autorin wurde 1964 geboren und somit »Babyboomerin«. Nachdem sie unter anderem als Vertriebsassistentin, als Fremdsprachendozentin und Marketingmanagerin tätig war, studiert sie seit 2019 Linguistik und veröffentlicht ihre Erfahrungen unter Pseudonym, um ihre Tochter zu schützen.

Fazit:
Der Erfahrungsbericht eines Weges, der nie zu Ende sein wird, auch wenn streckenweise Pausen nötig sind. Unterlegt mit Fachinformationen!

4 Punkte

Genre: Erfahrung / Fachbuch
Autor: Resi Lienz
Illustrator: Resi Lienz

Seitenzahl: 296
Auflage: 2. Auflage
Veröffentlichung: 2022
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3755796558